Verpatzte Tests und ein schlechtes Zeugnis führen dazu, dass viele Eltern ihre Kinder auch während der Ferien noch mit der Schule plagen. Selbst welche, die eigentlich gute Noten schreiben, werden gerne zur Nachhilfe geschickt. Immerhin gibt es nun genug Zeit, um sich weiter auf das Lernen und Vertiefen des Stoffes zu konzentrieren. Doch ist es sinnvoll in den Ferien zu lernen? Wie unterschiedlich sehen das die Lehrer, Schüler und Eltern? Ist Nachhilfe in den Ferien wirklich empfehlenswert? Unter welchen Umständen lohnen sich Sommerkurse für Schüler? Diese Fragen beschäftigen dich womöglich, weshalb wir uns das Thema Nachhilfe einmal genauer anschauen.
Der Zweck von Nachhilfe
Nachhilfe dient dazu, Schülerinnen und Schülern bei schwierigen Themen in der Schule zu helfen und dabei einerseits die Noten, aber auch das allgemeine Verständnis von Lernen zu verbessern. Es gibt viele unterschiedliche Formen von Nachhilfe, seien es Nachhilfeschulen für Gruppen oder Tutoren für den Privatunterricht. Nachhilfe in den Ferien wird besonders gerne von Eltern eingesetzt, um den Schulstoff über die Tage nicht zu vergessen und um Probleme aus dem Unterricht anzugehen. Vielleicht wurde ja ein Test verhauen und du möchtest, dass dein Kind beim nächsten Mal besser abschließt.
Sommerkurse für Kinder sind daher eine beliebte Methode, um das Lernen auch in die Ferien zu übertragen. Doch viele Eltern vergessen dabei gerne, wie sich das Kind dabei fühlt. Nach mehreren Monaten Schule hat man endlich frei, nur um dann weiter Mathe in den Ferien zu erledigen. Kein Wunder, dass die Nachhilfe so umstritten ist. Immerhin sollten die Ferien eine Auszeit sein und nicht weiter dafür genutzt werden, um für die Schule zu lernen. Ist es dann sinnvoll in den Ferien zu lernen?
Welche Fächer sind besonders betroffen?
Die Fächer hängen natürlich stark vom Kind und den Lernproblemen ab, gefragt sind aber vor allem Naturwissenschaften. Mathe Intensivkurse für Sommerferien erhalten besonders viele Anfragen, da sich dort die größten Defizite zwischen den einzelnen Schülern finden lassen. Auch Fremdsprachen fallen darunter, da diese im Kontext der Schule gerne einmal untergehen, vor allem in Bezug auf das eigentliche Sprechen und Verstehen.
In der Nachhilfe lassen sich solche Problemfächer besser angehen, da die Gruppen kleiner sind und so jeder Schüler eine bessere Betreuung bekommt. Das ist zwar nicht immer und überall der Fall, aber ein Grund dafür, dass viele Eltern auf Sommerkurse für Schüler zurückgreifen. Sie selbst können sich ebenso wenig um den Lernfortschritt kümmern, also besser einen Profi fragen.
Wann ist Nachhilfe in den Ferien sinnvoll für ein Kind?
Doch wann ist Nachhilfe nun sinnvoll? Bei welchen Schülerinnen und Schülern lohnt es sich am meisten, auch noch in den Ferien zu pauken? Das ist schwer einzuschätzen, da jedes Kind seine eigenen Stärken und Schwächen mitbringt, noch dazu anders auf eine Lernumgebung reagiert. Einigen fällt es womöglich schwer, bestimmte Konzepte zu verstehen. Andere haben damit wiederum kein Problem. Kinder sind, wie wir alle, auch nur Individuen. Wenn du über einen Nachhilfekurs nachdenkst, dann ist es das Beste, dein Kind mit in die Entscheidung einzubeziehen.
Nachhilfe in den Ferien ist vor allem dann einen Blick wert, wenn deutliche Lerndefizite festgestellt werden. Meist wendet sich dann auch ein entsprechender Lehrer an dich, wenn er feststellt, dass dein Kind Probleme mit einem bestimmten Fach hat. In solchen Fällen ist Nachhilfe sinnvoll.
Schlechte Noten sind auch ein Indikator dafür, dass das Kind Lernschwierigkeiten haben könnte. Jedoch sind Noten auch nur ein Teil der Schule und spiegeln nicht immer die wahre Leistung des Schülers wider. Es sind Einzelabfragen von Wissen und jeder erwischt einmal einen schlechten Tag. Hier ist es besonders wichtig, dass du auf dein Kind eingehst und speziell danach fragst, was es nicht verstanden hat und wo Nachhilfe nötig ist. Viele Lernschwächen werden dadurch aufgedeckt, zum Beispiel eine Lese-Rechtschreib-Schwäche, die weniger mit dem Verständnis und mehr mit dem Lernverhalten zusammenhängt. Durch eine gezielte Nachhilfe lernen Schüler, besser damit umzugehen.
Auch bei längerer Krankheit oder einem anderweitigen Ausfall in der Schule ist Nachhilfe eine gute Möglichkeit, den verlorenen Stoff wieder nachzuholen. Ansonsten fällt es vielen Kindern schwer, nach den Ferien den Anschluss zu finden, auch wenn der Schulstoff separat nachgearbeitet wurde. Ein Tutor ist dabei immer eine bessere Hilfe als die Eltern, da dieser in Hinblick auf die Pädagogik ausgebildet ist.
Effektiv statt langwierig
Wenn du dich für Nachhilfe in den Ferien entscheidest, dann ist es wichtig, diese auch richtig anzugehen. Schicke dein Kind nicht täglich zum Pauken, sondern gestalte den Unterricht lieber effektiv und kurzweilig. Mathe in den Ferien ist für Schüler schon schlimm genug, der Nachhilfeunterricht soll sich gleichzeitig nicht wie eine Hürde anfühlen, sondern mehr wie eine Möglichkeit. Am besten ist es übrigens, wenn der Kurs direkt nach dem Schulende angegangen wird. Das Kind ist so immer noch im Lernmodus und nimmt den Stoff besser auf. Das Ende der Ferien solltest du dann für Entspannung und Spaß nutzen.
Solche Nachhilfekurse sind zudem die perfekte Möglichkeit, das Lernen aktiver und spannender zu gestalten. Kurse fokussieren sich auf eine aktive Teilnahme der Schüler, was das Lernen gleich viel angenehmer macht. Hier solltest du verschiedene Kurse und deren Angebot vergleichen, um die beste Nachhilfe für dein Kind zu finden.
Mit Freunden lernt es sich besser
Ein weiterer Vorteil von Nachhilfe sind die kleinen Lerngruppen. Deinem Kind wird so die richtige Aufmerksamkeit gegeben, die es im normalen Schulunterricht nicht bekommt. Noch besser ist es, wenn Freunde mit an der Nachhilfe teilnehmen. So lernt es sich für die meisten Kinder gleich viel besser. Immerhin wird so das “Leid” der Nachhilfe untereinander aufgeteilt und Aufgaben werden gemeinsam bewältigt.
Sommerkurse für Schüler sind auch eine tolle Möglichkeit, um neue Freundschaften zu schließen. In den Gruppen treffen Kinder aufeinander, die ähnliche Probleme haben und sich darüber austauschen. Das fördert soziale Interaktion, aber hilft auch, das Lernen besser zu bewältigen. So ist ein Mathe Intensivkurs in den Sommerferien gleichzeitig der Beginn einer neuen Freundschaft.
Nachhilfe nicht als Strafe, sondern als Chance sehen
Bei alledem ist wichtig, dass die Nachhilfe nicht als Strafe genutzt wird. Das hat nur den Nebeneffekt, dass dein Kind das Lernen mit einer schlechten Erfahrung verknüpft. Am Ende wird keiner einen positiven Nutzen daraus ziehen, wenn die Nachhilfe einem solchen Stellenwert zugeschrieben wird.
Spreche mit deinem Kind darüber, warum du dich für eine Nachhilfe in den Ferien entschieden hast. Mathe in den Ferien ist keine Strafe, sondern eine tolle Möglichkeit, außerhalb der Schule den Stoff zu vertiefen und Lernrückstände aufzuarbeiten. Das sollte dem Kind auch bewusst sein. Lernen ist etwas, was immer mit Spaß verknüpft werden sollte. Immerhin lernen wir unser Leben lang, aber wenn das schon in Kindestagen als Strafe angesehen wird, bringt das keinem etwas. Lieber positiv an die Sache herangehen, sodass alle Seiten zufrieden sind.
Erholung und Spaß ist wichtig
Wenn du dich für Nachhilfe in den Ferien entscheidest, dann sollte diese jedoch nicht die eigentliche Freizeit überschatten. Kurze Intensivkurse sind in Ordnung, oder einzelne Stunden in der Woche. Das Kind soll sich aber nicht so fühlen, als würde es auch in den Ferien noch in die Schule gehen. Freizeit, Spiel und Spaß sind unheimlich wichtig für den Ausgleich, nachdem die Schüler wochenlang nur in der Schule waren. Die Nachhilfe soll sich nicht wie eine Weiterführung dessen anfühlen, sondern gesondert eingesetzt werden.
Auch hier ist eine gute Kommunikation mit dem Kind wichtig. Kompromisse helfen dabei, dass beide Seiten einen guten Mittelweg finden und die Nachhilfe so in einem positiven Licht dasteht. Belohnungen für erfolgreiche Lerntage sind auch gerne gesehen und eine effektive Lernmethode, um das Kind weiter anzuspornen. Du solltest eine Überforderung deines Kindes vermeiden, weshalb es so wichtig ist, mit deinem Kind zu sprechen. Immerhin besuchen weder Eltern noch Lehrer die Nachhilfe, es sind die Schüler.
Fazit
Eltern greifen gerne auf Nachhilfe in den Ferien zurück, wenn sie feststellen, dass ihr Kind Defizite in bestimmten Fächern aufweist. So gut kommt diese Idee aber bei den meisten Schülern nicht an, immerhin sind die Ferien dafür gedacht, keine Schule zu haben. Ist es dann sinnvoll in den Ferien zu lernen? Am Ende können diese Entscheidung nur du und dein Kind treffen, denn jeder lernt anders und nimmt den Schulstoff anders wahr. In einigen Fällen lohnt es sich allemal, selbst in den Ferien zu pauken. Es ist die beste Zeit, um Probleme aufzuholen und in kleinen Gruppen zu lernen. Jedoch solltest du dein Kind nicht überstrapazieren und es immer mitentscheiden lassen.
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